Werbung zu kreieren, dafür steht die Agentur von Frank Hugger in Rottweil. Seit einigen Wochen unterrichtet der Agenturchef zusätzlich sechs Stunden pro Woche an der Erich-Hauser-Gewerbeschule künftige Mediengestalter. Die finden das cool.
Seit vielen Jahren ist Frank Hugger Mitglied im Netzwerk Schule/Wirtschaft Region Rottweil. In den vergangenen Wochen hat er nun die Verzahnung dieser beiden Bereiche quasi in Personalunion erlebt. An der Erich-Hauser-Gewerbeschule fühlt sich Frank Hugger wohl. Dabei hatte er sich nie vorstellen können, einmal selbst zu unterrichten, verrät der studierte Designer.
Doch unverhofft kommt ja bekanntlich oft, und so fragte ihn Schulleiter Stefan Steinert vor einigen Wochen, ob er die Mediengestalter unterrichten wolle, da es einen Personalengpass gibt. Stefan Steinert ist froh, einen „solch kompetenten Mann aus der Praxis“ gefunden zu haben, denn auch die Betriebe legen großen Wert darauf, dass der Unterrichtsstoff vermittelt wird – nach der Coronapause einmal mehr.
Von Seiten der zuständigen Schulbehörde sei es kein Problem gewesen, Frank Hugger vorübergehend an der Schule zu beschäftigen. Frank Hugger macht die Arbeit sichtlich Freude. „Es ist sehr interessant, auch mal die andere Seite kennenzulernen“, sagt er. 19 Schüler zählt die Mediengestalterklasse.
Die Schüler finden es „echt cool“, wie sie einhellig verkünden. Der Unterricht mit Praxisbezug kommt bei den angehenden Mediengestaltern im ersten Lehrjahr bestens an, wie sie erzählen.
„Es ist spannende Sache, da man auch mal eine andere Seite des Chefs miterlebt“, sagt Philis, die derzeit ihre Ausbildung in der Agentur Hugger absolviert. Der Unterricht sei interessant, weil er einen sehr guten Praxisbezug habe, betonen andere Schüler. „Es ist definitiv anders als sonst, aber man bekommt mit, wie es in der Praxis läuft“, lobt Emre. „Die Erfahrungen aus dem Unterricht kann man im Betrieb richtig gut gebrauchen“, erklärt er weiter. „Herr Hugger weiß, was wir lernen wollen“, sind auch Elena und Kim voll des Lobes.
„Durch das praktische Arbeiten kann man sich die Dinge viel besser einprägen“, findet Nico. Und Anna, die in einem Industriebetrieb tätig ist, weiß ebenfalls die Vielfalt zu schätzen. „Es ist toll, dass man auch mal etwas ausprobieren kann“, sagt sie.
Und das darf man ausgiebig: Mittels Farbfeldern einen bestimmten Begriff darzustellen, ist an diesem Morgen das Thema. Jeder Schüler hat eine andere Aufgabe zu lösen. Wüste, Tod, Kindergeburtstag, Indien – so einige der Begriffe, die es farbquadratisch umzusetzen gilt. Gar nicht so einfach, doch Frank Hugger steht den Schülern, die großteils aus Agenturen, aber auch aus Industriebetrieben kommen, mit Rat und Tat zur Seite. Zum Abschuss der Einheit werden die einzelnen Arbeiten an der großen Leinwand gezeigt. Es wird gerätselt, erklärt und diskutiert.
Und dass es durchaus funktionieren kann, Schule und Wirtschaft ganz eng zu verzahnen, darüber freuen sich sowohl Stefan Steinert als auch Frank Hugger.