Am Donnerstag, den 2.10., begab sich das Kollegium der EHG ins Neckartal in das HFU-Forschungszentrum Rottweil. Die Hochschule Furtwangen hat seit Jahren dort das Forschungszentrum unter der Leitung von Prof. Dr. Volker Bucher.
Dieser ist selbst ehemaliger TG-ler und hat nach Studium in Tübingen, Rio und Stuttgart und dem beruflichen und wissenschaftlichen Werdegang zurück in die Schwarzwälder Heimat gefunden.
Die EHG darf auf eine langjährige Kooperation mit der HFU blicken, ist doch der Weg des stellvertretenden Dekans der Fakultät Engineering & Technology an der HFU ein naheliegender für TG-Absolventen. Denn die exzellente Forschung findet auch direkt vor der Haustür statt.
In zwei Gruppen wurde das Kollegium durch die Hallen, Labors und Roboterräume der HFU Dependance in Rottweil geführt. Volker Bucher hielt einen hochinteressanten und kurzweiligen Vortrag und stellte aktuelle Forschungsbereiche vor. Das Kollegium erfuhr über bahnbrechende Neuerungen auf dem Gebiet der Verkapselung von Implantaten oder Orthesen aus dem 3D Drucker. Aber auch über die nachlassende Flexibilität der menschlichen Augenlinse im Alter und wie diese wieder durch ein elektronisches Implantat im Auge ersetzt werden könnte.
Dr. Christian Bildhauer-Buggle gab einen launigen und für den Laien verständlichen Einblick in sein Reich – das der selbstlernenden Roboter. Wie bei allen KI-basierten Anwendungen geht es darum, dem Roboter beizubringen, was er tun soll. Was früher Jahre der Berechnung und Programmierung bedurfte, kann heute sehr schnell gehen, wenn es gelingt, dem Roboter zu zeigen, wie er Pfirsiche sortiert. Ohne diese dabei zu zerquetschen oder daneben zu greifen.
Nicolai Simon zeigte uns „Chantalle“, eine mit Implantaten ausgestattete Schaufensterpuppe, und wo im menschlichen Körper heute überall Technik stecken könnte. Technik, die bei der Grundlagenforschung hier in Rottweil mit entwickelt wurde und aus der modernen Humanmedizin nicht mehr wegzudenken ist. Seien es bessere und robusterer Akkus für Herzschrittmacher oder die Möglichkeit der minimalinvasiven Behandlung von Volkskrankheiten.
Seit Jahren arbeitet die HFU mit Schulen aus der Umgebung zusammen. Die EHG blickt auf viele „fantastische“ Ergebnisse im Seminarkurs zurück. Seien es die Kampfroboter, die im direkten Duell mit den Hochschulstudenten lange Stand gehalten haben oder die LineFollower, also kleine Fahrzeuge, die unter bestimmten Bedingungen eine schwarzer Linie folgen müssen.
Der Seminarkurs findet wöchentlich in der EHG für die Jahrgangsstufe 1 des TG statt. Dort betreuen zwei Mitarbeiter der HFU die Rottweiler TG Schüler und unterstützen diese bei den Seminararbeiten. An deren Ende steht stets eine große Präsentation mit der das Ergebnis vorgestellt wird und die unmittelbar in die Note des Profilfaches einfließt.
Seit diesem Jahr gibt ein neues Angebot der HFU mit dem innovativen Seminarkurs Design Thinking. Die Schülerinnen und Schüler erlernen moderne Designmethoden und -tools, die in der Industrie gefragt sind. Sie durchlaufen dabei von der Idee bis zum (fast) funktionierenden Prototypen alle Phasen des Design Thinkings und tauchen in die Welt der Ingenieurpsychologie ein, um Nutzerbedürfnisse besser analysieren und verstehen zu können. Dafür wird ein App-Prototyp entwickelt und professionelles UI/UXDesign sowie kollaboratives Arbeiten an Prototypen erlernt. Begleitet wird dieser Seminarkurs von Frank Hugger, Fachgruppe Medientechnik EHG Rottweil und Stefan Pfeffer, Studiendekan Ingenieurspsychologie & Human Factors vom HFU Studiencampus Tuttlingen und seinem Team.

