230 investierte Stunden für ein Schulprojekt mit tatkräftiger Unterstützung der Schwäbsichen Werkzeugmaschinen GmbH

Arian Maier und Luca Wolber von der haben sich im Rahmen des technischen Seminarkurses der Erich-Hauser-Gewerbeschule (EHG) ein mächtiges Projekt einfallen lassen. Sie haben einen funktionstüchtigen 3D-Drucker eigenständig geplant, konstruiert, Einzelteile gefertigt, montiert und in Betrieb genommen.

Dabei haben sie sowohl mechanische, als auch elektronische und natürlich auch die softwaretechnischen Aspekte berücksichtigt. Das Ziel des Seminarkurses unter Leitung vom Profilfachlehrer Mechatro

nik der Jahrgangsstufe 2, Patrick Bantle, ist es, selbstständig ein Projekt durchzuführen. Im Fall von Luca und Arian umfasste es das grundlegende Verständnis bei der Konstruktion von Baugruppen, die Fertigung an spanenden Maschinen, die Montage der eigens erstellten Baugruppen sowie die Inbetriebnahme von Steuerungen.

Folgerichtig wurde ein Partner

gesucht, der alle fachlichen Anforderungen erfüllt, technisch ausgelegt ist und die praxisnahe Zusammenarbeit ermöglicht.

Neben der bestmöglichen Erreichbarkeit von Zuhause und der Schule aus, war der wichtigere Aspekt für die beiden das Vorhandensein einer eigenen Ausbildungswerkstatt. Diese sollte selbstständiges Ar

beiten ermöglichen, ohne dabei den laufenden Betrieb zu stören. In Bezug auf diese Kriterien, kam es dann zum Kontakt mit der Firma SW in Waldmössingen. Die  S

chwäbische Werkzeugmaschinen GmbH, kurz SW, stellt Fertigungssysteme in der Metallbearbeitung her.  Hauptsitz ist Schramberg-Waldmössingen, wenngleich mittlerweile 1700 Mitarbeiter auch in Nordamerika und China, Mexiko, vielen EU-Staaten sowie Korea, Indien und der Türkei unter Vertrag stehen.
Ein weiteres Pfund war, dass den beiden ein Studium Plus Kandidat von SW zur Seite gestellt wurde – das machte vieles einfacher auch in der unkomplizierten Kommunikation mit SW.  Was die techni

sche Seite anbelangt, wird an dieser Stelle die mit 15 Punkten bewertete Dokumentation zitiert:

„Für den erfolgreichen Bau des 3D-Druckers mussten wir eine Vielzahl technischer Anforderungen beachten. Eine der zentralen Herausforderungen war die Entwicklung eines stabilen und   vibrationsarmen Ra

hmens, der eine präzise Führung aller beweglichen Teile gewährleistet. Die Erfahrung mit der Konstruktion und Fertigung von eigenen Teilen war auch ein großer Be

standteil des Projektes. Die Bewegung des Druckkopfs entlang der X- und Y-Achse sowie in Z-Richtung erforderte eine genaue Planung der Antriebssysteme. Die Ausrichtung der Riemen, die Platzierung der Motoren und die Führung der Achsen mussten präzise aufeinander ab

gestimmt sein, um eine gleichmäßige und exakte Bewegung sicherzustellen. Gleichzeitig mussten die Bauteile so gestaltet werden, dass sie gut montierbar und möglichst kompakt sind. Ein weiteres zentrales Element war der Extruder, da er nicht nur präzise über die Achsen geführt, sonde

rn auch stabil montiert werden muss. Seine Position beeinflusst direkt die Druckqualität, weshalb auch hier eine sorgfältige Plan

ung  notwendig war.  Der verfügbare Bauraum für das Mainboard, die Stromversorgung und die Verkabelung musste ebenso bei der Konstruktion mit eingeplant werden. Gleichzeitig spielten Aspekte wie Kabelführung und die vorzeitige Planung der Riemen eine große Rolle, da sonst   möglicherweise Teile im weg sind oder der Riemen an einer Stelle streift. Um dem 3D- Drucker ein besseres aussehen zu geben, sollte der untere Rahmen noch mit Platten eingekleidet werden.“

Die Materialkosten beliefen sich auf ca. 700 bis 800 € und waren insofern recht niedrig, da das Allermeiste in den Werkstätten von SW hergestellt werden konnte. Markus Maie

r, der Ausbildungsbeauftragte von SW in Waldmössingen, lobte die erworbenen Skills der beiden TG-Schüler und unterstrich bei der Übergabe des Druckes an die E

HG, dass SW gerne für wetere ähnliche Projekte zur Verfügung steht.
Der Umfang des Projekts sprengte das, was ein schulischer Seminarkurs leisten kann, dennoch lag die meiste Arbeit bei den beiden Schülern. Die Fertigstellung des Projekts wäre ohne die Hilfe der beiden Werksstudenten Matthias Bantle und Christian Drescher nicht möglich gewesen. Während Christian Drescher, TG-Abiturient 2021, w

ie oben erwähnt, während des ganzen Projekts betreuend zur Seite stand, übernahm Matthias Bantle das finale Aufspielen einer open source  Software, was den Rahmen für ein Schulprojekt gesprengt hätte, wie Markus Maier betonte.
Arian und Luca haben insgesamt ca. 230 Stunden in das Projekt investiert und am Ende ist der 3D- Drucker fehlerfrei durchgelaufen. Dieses erfolgreiche Abschließen eines Projekts von der Planung bis zur Fertigung ist mehr wert, als die vergebenen 15 Punkte. Der Drucker ist am 31.01.2026 am Tag der offenen Tür in den Werkstätten der EHG zu bestaunen.